Die Inselhauptstadt Palermo lebt von enormen Gegensätzen, zwischen der Weltoffenheit der Hafenstadt mit Verbindungen nach Tunesien und dem sizilianischen Kleinstadtleben, zwischen Landwirtschaft und Fischerei als Broterwerb und der Funktion als Kultur- und Universitätsstadt. Die Altstadt gliedert sich historisch in vier Bezirke, die Kathedrale und das Normannenkastell liegen im Osten im Bereich der Albergheria und Capo.

Geschichte[Bearbeiten]

Wandmalereien in der Höhle von Addaura zeugen bereits von steinzeitlicher Besiedlung, gegründet wurde die Stadt von den Phöniziern als Zyz, die von den Griechen Panhormos genannte Stadt war mehrmals Ziel von Belagerungen durch die Truppen von Syrakus, blieb aber stets in phönizischer Hand.
Erst im punischen Krieg, nach jahrelanger Seeblockade des wichtigsten Stützpunkt Karthagos auf Sizilien, wurde die Stadt 254 v.Chr. von den Römern erobert und erhielt den Namen Panormus. Im Verlauf der nächsten Jahrhunderte siedelten sich u.a. römische Veteranen in der nunmehr römischen Provinzstadt an.

Nach einer Zeit unter byzantinischer Herrschaft eroberten die Araber im Jahre 831 die Stadt. Die Stadt, Sitz der Emire von Sizilien war Handelszentrum und Zentrum des Orangen- und Zitronenanbaus, mit über 100’000 Einwohnern war sie eine der grössten Städte Südeuropas und konnte an Einwohnerzahl mit den Metropolen von Kairo oder Bagdad mithalten.

1072 wurde die Stadt Palermo von den Normannen unter Roger I erobert, 1130 wurde sie Hauptstadt des Königreichs Sizilien. Aus dieser Zeit stammen mehrere Kirchen und Palazzi im arabo-normannischen Baustil; die Blütezeit der Stadt dauerte auch unter der Herrschaft der Stauffer an, nachdem Friedrich II von Hohenstaufen die Stadt zu seiner Residenzstadt ausgebaut hatte. Nachdem die Angioviner auf die Stauffer gefolgt waren und Karl von Anjou seinen Hof nach Neapel verlegte, folgte der Niedergang der unter hoher Steuerlast leidenden Stadt. Letztlich führte die Verarmung der sizilianischen Bevölkerung zum Sizilianischen Vesper, zum Aufstand gegen die Franzosen. Es folgte die Herrschaft des Hauses Aragon und später der Bourbonen. Im Jahre 1860 marschierte Garibaldi mit seinem Rothemden in Palermo ein, das Ende der Bourbonenherrschaft war gekommen und Sizilien wurde ins Königreich Italien eingegliedert.